Über die Abholung verschiffter Fahrzeuge ist bereits mehrfach sehr ausführlich berichtet worden. Unser Dank gilt insbesondere Marie und Timm
(http://watchtheworld.de/suedamerika/verschiffung-roro) und Iolanda und Kurt (http://suitaontour.com/ausschiffung-in-montevideo).
Wir möchten das Rad nicht neu erfinden und beschreiben deshalb nur die Abweichungen bzw. Ergänzungen zu dem Bericht von ??.
Verschifft hatten wir den Wagen über die "ASI Auto Shipment GmbH" in Bremerhaven, wobei der Transport wie bei allen anderen durch die Grimaldi-Reederei erfolgte. Die Kosten betrugen 885€ und beziehen sich, wie auch die folgenden fahrzeugbezogenen Kosten, auf einen VW-Bus mit einem Gewiccht von 1,7 Tonnen und einem Wert von 5.000€.
1) Ministerio del Interior Migracione
Hier wird die Einreisebescheinigung (Certificado de Llegada) ausgestellt, die notwendig ist für alle weiteren Schritte. Der reguläre Weg, um einen Termin zu bekommen ist der über das Internet
(https://tramites.gub.uy/ampliados?id=4309). Allerdings war es uns auch nach erfolgreicher Registrierung nicht möglich, die entsprechende Seite zu öffnen, so dass wir es notgedrungen ohne Termin
versuchten.
Direkt gegenüber dem Eingang befindet sich die Kasse, an der später die Gebühren (202 Pesos) bezahlt werden müssen. Direkt links daneben befindet sich ein offener Schalter (kleiner Tresen), an
dem diverse Papiere bearbeitet und ausgegeben werden. Hier ist das Anliegen möglichst freundlich vorzubringen und bei Erfolg (wie in unserem Fall) wird der Vorgang aufgenommen und an die Kasse
weitergereicht. Kurze Zeit später wird man aufgerufen, an einem der Schreibtische sind die eigenen Daten und die Aufenthaltsadresse in Montevideo anzugeben. Danach heißt es, eine Weile zu warten,
bevor man erneut aufgerufen wird, um an der Kasse die Gebühren zu bezahlen und die Einreisebestätigung in Empfang zu nehmen.
2) Grimaldi (Reederei)
Hier sind Steuern und die Gebühren für das Handling durch die lokale Spedition zu bezahlen (600 US$ für größere Fahrzeuge ist es mehr). Notwendige Dokumente sind der Reisepass und das Orginal der
"Bill of Lading", die durch die beauftragte Spedition in Deutschland übersandt wird.
Der Lagerort des Fahrzeugs (Stocknumber) war hier nicht bekannt und sollte bei der Spedition (Rilcomar) erfragt werden, was sich aber als nicht notwendig erwies (siehe 3).
3) Aduanas (Zoll)
Hier ist der Ablauf wie er in den anderen Quellen beschrieben ist. Allerdings verfügte der Beamte über Listen mit Angaben zu den Fahrzeugen und Fahrzeughaltern sowie den Stock-Nummern und hat
diese dann jeweils in die Papiere eingetragen.
Kosten fallen an dieser Stelle nicht an.
4) Administration National de Portes ANP (Hafenbehörde)
Hier erfolgt die Bezahlung der Hafengebühren, die sich aus einem Schlüssel von Fahrzeuggewicht und Wert des Fahrzeugs ergeben. Wir haben für unseren VW-Bus (Gewicht: 1,7 Tonnen, Wert: 5.000€)
eine Gebühr in Höhe von 256 US$ gezahlt.
Das Gewicht des Fahrzeugs ist i.d.R. bereits bekannt, lediglich der Wert wird erfragt. Wir hatten das Gefühl, dass sich eine Neigung zur Ehrlichkeit an dieser Stelle nicht negativ auswirkt.
Die Gebühren selbst können entweder komplett in US$ oder in Pesos bezahlt werden.
Tipp: Die Geldautomaten der "Banco Republica" ein paar Blocks weiter geben sowohl Pesos als auch US$ aus.
5) Buquebus (Außenstelle des Zolls)
Hier sind die zuständigen Mitarbeiter (im Gegensatz zu der Beschreibung von ??) in der Glashalle direkt im Anschluss an das Buquebus-Gebäude zu finden. Hier kommen auch die Fähren aus Buenos
Aires an - die Büros befinden sich gegenüber den Gepäckbändern.
Das Klingeln an der Tür in der linken hinteren Ecke des Buquebus-Gebäudes ist nicht notwendig.
Der Zugang zur Glashalle erfolgt durch das Buquebus-Gebäude (nach dem Betreten nach rechts wenden) oder direkt durch einen rückwärtigen (!) Eingang der Glashalle.
6) Aduanas (Zoll)
Nun geht es wieder wieder wie beschrieben zurück in das Hauptzollgebäude. Die Notwendigkeit dieses Schritts hat sich uns nicht erschlossen, da der betreffende Mitarbeiter lediglich eine Nummer handschriftlich auf ein Blatt Papier übertragen hat. Er ist jedoch offensichtlich notwendig, damit das Fahrzeug bei der ausliefernden Spedition (RILCOMAR) abgeholt werden kann.
7) RILCOMAR (Spedition)
Rilcomar ist die Spedition, der das Handling des Fahrzeugs auf dem Hafengelände obliegt. Hier bekommt man, i.d.R. zusammen mit anderen, die auf ihr Fahrzeug warten, dann nach kurzer Wartezeit sein Fahrzeug übergeben.
8) Buquebus (Außenstelle des Zolls)
Die letzte Station ist dieselbe wie unter 5 beschrieben in der Glashalle von Buquebus. Hier werden die Fahrzeugdaten ergänzt und es gibt schlussendlich das wichtigste Dokument überhaupt: Die Erlaubnis, in Uruguay ein Fahrzeug zu bewegen und somit auch das Hafengelände zu verlassen. Dieses Dokument ist auch unabdingbar für alle weiteren Grenzübergänge (Argentinien, Chile, usw.).
Die Gesamtkosten für die Abholung betrugen in unserem Fall 870 US$.