Bei diesem Anblick wundert es uns nicht, dass die Astronauten der Apollo 11 hier vor der ersten Mondlandung ihre Ausrüstung testeten. Völlig unvermittelt tauchen in der steppenähnlichen Graslandschaft Zentral-Idohas riesige Lavafelder auf. Die schwarze Masse hebt sich wie ein Fremdkörper von der Landschaft ab, doch wie bizarr, scheinbar unwirtlich und trotzdem wunderschön dieses Gebiet ist, erschließt sich uns erst, als wir mittendrin sind.
Wir haben Glück und bekommen tatsächlich den letzten freien Platz auf dem Campingplatz, der in diesem Lavafeld sehr sorgsam angelegt wurde. Sicher eine der außergewöhnlichsten Stellen, auf denen wir bisher gestanden haben.
Aus einem Bruch im Great Riff sind hier wieder und wieder Lavaströme herausgebrochen, von denen die letzten erst vor 2000 Jahren versiegt sind. So sind es keine
Vulkane im eigentlichen Sinne, die diese Landschaft geformt haben.
Schon den ersten Abend nutzen wir das schöne Licht, in das die schwarzen oder rot-braunen Berge getaucht sind. Erstaunlich, was in dieser kargen Landschaft alles wächst. Es gibt einen
Rundweg, den man mit dem Auto fahren kann. Hiervon zweigen immer wieder kürzere und längere Spazierwege ab, die mit interessanten Erklärungstafeln versehen sind.
Gute Informationen bietet auch das Besucherzentrum. In einem Film wird schlagartig klar, wieviel Bewegung hier noch im Boden herrscht. Es gilt als sicher, dass es wieder zu solchen
Eruptionen kommen wird, die diese Landschaft wieder komplett neu formen werden, auch wenn wir dies nicht mehr erleben. In welch kleinen Zeiträumen denken wir als Menschen doch...
Auf unserer Wanderung am kommenden Tag durchschreiten wir weitere teilweise schroffe Lavafelder, schauen in tiefe Krater und erkunden auch einige Lavahöhlen, in denen vor tausenden Jahren heißes Magma floss, während die Kruste an der Oberfläche bereits erkaltet war. Und auf dem Rückweg kommen auch unsere Fahrräder mal wieder zum Einsatz, auf denen wir durch diese Mondlandschaft bergab sausen.
Auch wenn wir tagsüber schwitzen, wird es am Abend hier kühl und die Nacht wird pechschwarz, am Himmel tausende von Sternen. Spätestens als sich dann der Mond zeigt, wissen wir aber, dass wir mit
unserem Blaubärt nicht auf seiner Oberfläche stehen, auch wenn es sich ein bisschen so anfühlt.