Auf dem Weg nach Westen

Nach Besuch des Yellowstone Nationalparks haben wir uns immer weiter nach Westen bewegt. Oft verlief die Strecke unseres Weges so wie der historische Oregon Trail, auf dem in den Jahren von ca. 1843 bis 1870 die Treks der Siedler 350.000 Menschen in den gelobten Westen brachten. Wie diese "Krawanen" mit bis zu 300 Planwagen diese Distanz ohne komfortable Straßen in einer doch eher unwirtlichen Landschaft über Montate zurückgelegt haben, lässt sich nur schwer erahnen.

UWir haben die Strecke genossen, denn hier sind es nicht großen, bekannten Nationalparks, sondern die kleinen, aber feinen Parks, die uns viele neue Eindrücke gebracht haben. Und manchmal waren wir dort fast alleine.

Einer von diesen Parks war das John Day Fossil Bed im östlichen Oregon, mit extrem unterschiedlichen und sehr beeindruckenden Steinformationen, in denen Fossilien nicht nur einzelne Lebewesen, sondern ganze Lebensräume vergangener Zeiten abbilden. Hier liegt das Blue Basin, eine blaue Felsformation, die aus der sonst eher rot-braunen Umgebung herausragt und die wir uns erwandern konnten.

Auch die Painted Rocks liegen in diesem Park: farbig gestreifte Hügelketten, die aussahen als hätte jemand einen schweren wertvollen Stoff über sie geworfen und deren Farben in der Abendsonne intensiv leuchteten. Auch hier ist die Natur wieder eine nicht zu übertreffende Künstlerin.

Ganz anderer Natur ist dagegen der Smith Rock State Park. Felsen in einer nordamerikanischen Bilderbuchlandschaft. Durchzogen von eonem Fluss ragen sie hoch auf und bieten viele Wandermöglichkeiten, ziehen aber vorallem Kletterer aus aller Welt an, die teilweise sogar auf Seilen zwischen den Felsspitzen balancieren.

Dass Kalifornien von einer jahrelangen Dürre betroffen ist, zeigte sich für uns in vor allem an den Seen. Häufig war der Wasserspiegel so niedrig, dass Bootsanleger oder Stege schon lange keine Verbindung mehr zum Wasser hatten und die Uferkante eindeutig um etliche Meter höher lag als geplant. So haben wir an einem Platz am Lake Shastina übernachtet, an dem eine große Bootsrampe mitten in der Landschaft auf einer Kuhweide endete. Ein skuriles Bild. Boote sind hier sicher seit langem nicht mehr zu Wasser gelassen worden.


Und auch die großen Waldbrände wurden für uns in Kalifornien Teil unserer Reise. Schon weit im Vorfeld war Rauch sichtbar und auch der Brandgeruch war ein Vorbote. Shpäter sind wir durch riesige Flächen abgebrannter Wälder aber auch durch abgebrannte Orte gefahren. Erschreckende Bilder! 

 

Einige der Campingplätze, die wir anfahren wollten, gab es nicht mehr oder der Zugang war aus Sicherheitsgründen gesperrt, so dass wir unsere Route etwas ändern mussten. Aber was ist das schon im Vergleich...

Doch für die Menschen hier scheinen die Waldbrände eine jährliche Erfahrung zu sein, die mal das eine und im kommenden Jahr ein anderes Gebiet erfassen. 

Schließlich sind wir so voll von Eindrücken und Erlebnissen an der kalifornischen Pazifikküste ankommen, so dass es in Eureka, einer sehr gemütlichen Kleinstadt wirklich Zeit für eine Pause war.