Impressionen aus Luang Prabang

Es gibt Städte oder Orte, die allein aufgrund des Klang ihres Namens ein besonderes Bild oder Gefühl hervorrufen, auch dann, wenn man noch nie dort gewesen ist. Luang Prabang gehört für uns dazu.

Luang Prabang liegt traumhaft umgeben von grünen Bergen. Genau dort, wo der Fluss Nam Khan in den Mekong mündet, befindet sich die kleine Altstadt auf einer Halbinsel. Mit etwas mehr als 30.000 Einwohnern ist sie wirklich klein, aber trotzdem ist sie Laos' viertgrößte Stadt. Hier scheint ein anderer, sehr viel langsamerer Takt zu schlagen. Gemächlich geht es zu, manchmal scheinen uns die Straßen fast wie ausgestorben. Bei vielen Spaziergängen, mehreren Fahrradtouren und einer Modedtour erkunden wir Luang Prabang und seine Umgebung. Es hat eine lange Geschichte als Sitz der Könige Lane Xangs, des ersten laotischen Großreichs (14. Jh.) oder als französische Kolonialstadt. Da die Altstadt UNESCO Weltkulturerbe ist, wurde sie aufwendig restauriert sowohl die Kolonialhäuser als auch die vielen Tempel. Dies ist - ohne Frage - gut gelungen und wunderschön anzusehen, uns kam die Altstadt aber fast wie ein Museumsdorf vor. Da nahezu jedes Haus ein Boutique-Hotel, gehobenes Gästehaus oder Restaurant ist, findet hier kaum noch Alltagsleben statt. Auf dem Nachtmarkt werden nahezu ausschließlich Souvenirs angeboten. Die Touristen beherrschen klar das Bild, auch beim allabendlichen Sonnenuntergang auf dem Phu Si, Luang Prabangs Hausberg mitten in der Stadt. Uns ist das manchmal einfach viel zu viel, aber schließlich gehören wir ja auch dazu.

Die Halbinsel lässt sich über einige interessante Brücken erreichen: über eine Fußgängerbrücke aus Bambus und über die ehemalige Autobrücke, die heutzutage nur noch von Fußgängern, Fahrrädern und Mopeds benutzt werden darf. Und auch wenn der seitliche Weg für die Fußgänger mit seinen teilweise losen Holzplanken abenteuerlich erscheint, so ist er gegenüber den Mittelspuren ohne Frage die sichere Alternative.

In der Umgebung von Luang Prabang gibt es etliche Wasserfälle zu entdecken, von denen einige allerdings zu dieser Zeit wenig Wasser führen. Doch die Fahrt zum Kuang Si Wasserfall mit seinen vielen Kaskaden und verbunden mit einer Waldwanderung zu einem wunderschönen Restaurant, hat sich wirklich gelohnt.

Nicht nur die Mittagshitze führt dazu, dass wir können uns gut in das gemächliche, ruhige Leben von Luang Prabang einfinden können, bevor es nach fünf Tagen weitergeht zur nächsten Station.